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Flunderharnischwels, Pseudohemiodon lamina

von | 22.06.2017 | Fische | 0 Kommentare

Harnischwelse sind den meisten Aquarianern bekannt als mehr oder weniger dunkel gezeichnete Welse, die sich mit dem Maul fest gesaugt an Wurzeln, Steinen und Aquarienscheiben aufhalten und sich tagsüber in Höhlen zurück ziehen. Der Flunderharnischwels Pseudohemiodon lamina ist faszinierend anders.

Der Kleine Flunderharnischwels Pseudohemiodon lamina kommt aus Peru. Im Vergleich zu den meisten Verwandten bleibt er mit etwa 15 cm zuzüglich Schwanzfilament relativ klein. Er hat einen stark abgeflachten ockerfarben marmorierten Körper, was ihn auf gewöhnlichem Sandboden fast unsichtbar macht. Das Maul hat lange Barteln, mit denen er auf und im Sand nach Fressbarem suchen kann. Die Welse graben sich gern in die obere Sandschicht ein und es sind nur die Augen und etwas Rücken für den Betrachter sichtbar, falls man die Tiere überhaupt entdeckt. Daher auch die Bezeichnung Flunderharnischwels.

Diese Anpassung an Sandbänke, die in der Natur ihren Lebensraum darstellen, ist so perfekt, dass sie sich tagsüber auch kaum aufschrecken lassen und sich voll und ganz auf ihre Tarnung verlassen. Normale Aquarianer würden sie daher sicherlich als langweilig und uninteressant bezeichnen.

Haltung

Wer die Flunderharnischwelse erfolgreich und artgerecht pflegen möchte, muss das Aquarium mit einem möglichst großen Bereich an Sandfläche einrichten, damit sich die Tiere jederzeit und dort, wo sie wollen, eingraben können. In der Natur sind die Sandflächen durch große Wurzeln unterbrochen, unter denen die Fische ebenfalls Schutz suchen können. Größere Steine oder Wurzeln nutzt man daher auch für das Aquarium. Eine Schwimmpflanzendecke oder eine geringe Beleuchtung sorgt für gedämpftes Licht, damit die Welse mal tagsüber zumindest zur Fütterung unterwegs sind.

Die Wasserwerte sind recht gut einstellbar. Die Temperatur sollte im Bereich 24 °C bis 28 °C liegen. Weiches Wasser mit höchstens 10 °dGH sowie ein pH-Wert im leicht sauren bis neutralen Bereich sind für diese Tiere ideal.

Futter

Geht es an die Fütterung werden die Welse interessant, denn sie bewegen sich doch. Langsam erheben sie sich aus dem Sand, wenn sie Futter riechen, und suchen mit ihren Barteln den Sandboden nach Fressbarem ab. Sie fressen fast ausschließlich tierisches Futter. Daher empfiehlt sich die Fütterung mit Frostfutter wie schwarzen Mückenlarven, Artemia und Cyclops. Gutes Granulat- oder Flockenfutter auf tierischer Basis wird allerdings ebenso genommen. Natürlich fressen sie auch unsere Sealife Power Paste sowie die Jungfische das Green Micro Powder.

Vergesellschaftung

Auf die Gesellschaft von Fischen und Krebstieren, die bodenorientiert leben, sollte weitestgehend verzichtet werden. In einem größeren Aquarium kann ein kleiner Trupp Panzerwelse leben oder wenige Glasgarnelen, die die Welse nicht behelligen. Jedoch sind andere Harnischwelse oder viele Zwerggarnelen nicht geeignet, da sich die Flunderharnischwelse auf ihre Tarnung verlassen und auch bei Belästigung ihr Versteck nicht verlassen. Verletzungen auf dem Rücken durch Wels- oder Garnelenfraß sind dadurch nicht auszuschließen. Dass schnell fressende Fische, die den Welsen das Futter streitig machen, nicht als Gesellschaft geeignet sind, versteht sich von selbst.

Zucht

Fühlen sich die Welse in ihrem Sandaquarium wohl und werden gut gefüttert, setzen die Weibchen bald Laich an. Die Geschlechter sind nur an der Leibesfülle der Weibchen und der Genitalpapille erkennbar. Die Eier werden einlagig aneinander klebend in einer Art Scheibe vom Weibchen abgelegt, vom Männchen befruchtet und dann von ihm mit dem Maul festgehalten. Abhängig von der Temperatur wird die Laichscheibe zehn bis fast 20 Tage vom Männchen ständig herum getragen. Es frisst in dieser Zeit sehr wenig und wenn, dann geht es sehr schnell. Gelege ablegen, fressen und schnell das Gelege wieder aufnehmen.

Sieht man ein laichvolles Weibchen und ein Männchen nahe beieinander liegen, so sollte man sie nicht mehr stören, damit das Ablaichen klappt und das Männchen das Gelege anschließend aufnimmt. Mit der Laichscheibe kann sich das Männchen nicht mehr eingraben und reagiert daher leicht nervös, so dass der Laich verlassen wird. Somit sollte man behutsam im Aquarium hantieren, falls es denn notwendig ist. Einige Männchen werfen auch noch Tage nach der Eiablage die Eier ab.

Nach zehn Tagen ist das Gelege bei 28 °C vollkommen entwickelt und die Jungen beginnen zu schlüpfen. Bei 24 °C hat es bei mir bis zu 20 Tage gedauert. Das Männchen kaut die Jungfische aus den Eiern, denn sie können die Eihülle nicht allein sprengen. Um Jungfische erfolgreich aufzuziehen, müssen sie quasi im Futter stehen. Daher überführe ich die Männchen wenige Tage vor dem Schlupf vorsichtig samt Gelege in einen größeren Einhängekasten, der mit Sand eingerichtet ist und gut belüftet wird. Wirft das Männchen das Gelege ab und nimmt es nicht wieder auf, können die Babies vorsichtig zum Schlupf mit einer Nadel aus dem Ei befreit werden. Bis dahin erfüllen Blasenschnecken oder kleine Ancistrus-Welse die Aufgabe, die Eier sauber zu halten. Am Rücken der Welsjungen wird das Ei zum Schlupf leicht angeritzt.

Die Jungen schlüpfen mit einer Größe von ca. 15 mm, was auch von der Dauer im Ei abhängt. Nach dem Schlupf wird das Männchen zurück ins Aquarium gesetzt. Ist der Dottersack fast aufgebraucht, werden die kleinen Welse bereits mit frisch geschlüpften Artemia- Nauplien gefüttert. Sie sollten zwei bis drei Mal am Tag Futter bekommen, um gut und schnell zu wachsen. Die Jungfische sind am Anfang eher dunkel und kontrastreich gezeichnet.

Bereits nach zwei Wochen können sie ohne Schwanzflossenfilament drei Zentimeter groß sein. Vier Wochen später sind es bereits über vier Zentimeter. Sie können nun problemlos mit den Alttieren im Aquarium aufwachsen, da sie aktiv auf Futtersuche nach feinem Futter wie Cyclops gehen. Nach drei Monaten sind die kleinen Welse bereits sechs Zentimeter groß und sehen aus wie ihre Eltern.

Das Männchen kann bereits zwei Wochen nach Freilassen der Jungen wieder ein neues Gelege tragen. Wer sich für außergewöhnliche Fische interessiert, die nicht unbedingt farbenprächtig und aktiv sein müssen, und über ausreichend große Aquarien verfügt, dem sei einmal die Haltung und Zucht von Pseudohemiodon lamina empfohlen. Mir haben die Welse immer viel Freude gemacht!

Schlagwörter: welse

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Kai A. Quante

Kai A. Quante

Kai A. Quante ist seit Kinderzeiten Aquarianer. Im harten Wasser wurden zu Jungendtagen Lebendgebärende wie Segelkärpflinge, Black Mollies und Platies gezogen. Mit Umzug nach Braunschweig, mit seinem weichen Wasser, vermehrten sich die Aquarien auf inzwischen etwa 60 bis 80 mit 1,5 bis 180 Litern Volumen mit meist kleinen Fisch- und Wirbellosen-Arten, die sich in den Becken tummeln. Gezüchtet wurden früher diverse Harnisch- und Panzerwelse, Zwergbuntbarsche, Labyrinther und Salmler. Durch die Begeisterung für Wirbellose wurden Anfang der 1990er bereits Bienengarnelen gezüchtet, bald kamen Marmorkrebse und Ringelhandgarnelen als Grundlage für die Zucht diverser Krebs-, Garnelen- und Krabbenarten. Urzeitkrebse faszinieren seit Yps-Zeiten in der Jugend und sind ständige Begleiter. Sie bevölkern nun zwischen 20 und 40 Becken. Seit 2015 hat er mit AQ4Aquaristik eine eigene Marke für aquaristische Produkte im Bereich Urzeitkrebse, Futter und aquaristische Produkte.
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